Im Test vor 15 Jahren: Die ATi X800 GT(O) räumte in der GPU-Mittelklasse auf (2024)

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Robert McHardy

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Im Test vor 15 Jahren: Die ATi X800 GT(O) räumte in der GPU-Mittelklasse auf (2)

tl;dr: Nachdem ATi die Mittelklasse eine ganze Weile Nvidia überlassen hatte, folgte mit der Radeon X800 GT(O) (Test) eine gelungene Grafikkarte mit ordentlicher Leistung und angemessenem Preis. Bei einer der Grafikkarten im Test konnten sogar die vier abgeschalteten Render-Pipelines wieder aktiviert werden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Die ATi X800 GT(O) räumte in der GPU-Mittelklasse auf
  2. Gleiche Grafikkarte, andere GPU
  3. Mit Anti-Aliasing gegen Nvidia

Gleiche Grafikkarte, andere GPU

Radeon X800 GT und GTO hatten eine spezielle Stellung innerhalb ATis Portfolio. Beide Grafikkarten wurden als eine Art Resteverwertung geschaffen, um die alten R430-, R423- und R480-GPUs noch irgendwie verkaufen zu können, während die neue Radeon-X1000-Serie bereits auf dem Markt war. Das führte dazu, dass Kunden vor dem Kauf nicht wissen konnten, welche GPU genau auf ihrer Radeon X800 GT(O) saß. Auf der Radeon X800 GT waren unabhängig von der verbauten GPU acht Render-Pipelines aktiv und der Chip arbeitete mit 475 MHz. Die GTO kam unabhängig von der verbauten GPU auf zwölf Render-Pipelines und einen Chiptakt von 400 MHz. An Grafikspeicher standen für die damalige Mittelklasse in beiden Fällen satte 256 MByte GDDR3 mit 490 MHz zur Verfügung. Gegenüber der Radeon X700 war neu, dass das veraltete AGP-Interface nicht mehr unterstützt wurde.

GeForce
6600 GT
Radeon
X700 Pro
Radeon
X800 GT
Radeon
X800 GTO
Radeon
X1600 XT
ChipNV43RV410R430/R423/R480RV530
Transistorenca. 146 Mio.ca. 120 Mio.ca. 160 Mio.ca. 160 Mio.ca. 157 Mio.
Fertigung110 nm110 nm/130 nm90 nm
Chiptakt500 MHz425 MHz475 MHz400 MHz590 MHz
Pixel-Pipelines812
ROPs48124
Pixelfüllrate2.000 MPix/s3.400 MPix/s3.800 MPix/s4.800 MPix/s2.360 MPix/s
TMUs je Pixel-Pipeline14 (insgesamt!)
Texelfüllrate4.000 MTex/s3.400 MTex/s3.800 MTex/s4.800 MTex/s2.360 MTex/s
Vertex-Pipelines365
Dreiecksdurchsatz375 MV/s637,5 MV/s712,5 MV/s600 MV/s737,5 MV/s
Pixel-ShaderPS 3.0PS 2.bPS 3.0
Vertex-ShaderVS 3.0VS 2.0VS 3.0
Speichermenge (MByte)128 GDDR3256 GDDR3256/128 GDDR3
SpeichertaktPCIe: 500 MHz
AGP: 450 MHz
430 MHz490 MHz690 MHz
Speicherinterface128 Bit256 Bit128 Bit
Speicherbandbreite16.000 MByte/s
14.400 MByte/s
13.760 MByte/s31.360 MByte/s31.360 MByte/s22.080 MByte/s
Präzision pro KanalFP32/FP16FP24FP32
InterfacePCIe/AGPPCIe
MGPU-UnterstützungJa (PCIe)NeinJa

Durch die Resteverwertung ergaben sich einige interessante Möglichkeiten zur Leistungssteigerung. Insbesondere die R480-GPU versprach ein sehr hohes Übertaktungspotenzial mit GPU-Taktraten von 520 MHz und höher. Zudem gab es im Internet für einige X800 GTO modifizierte VBIOS-Versionen, die die verbleibenden vier Render-Pipelines aktivierten.

Im Test vor 15 Jahren befanden sich vier Modelle von Sapphire. Die beiden Basisversionen Sapphire Radeon X800 GT und GTO waren für 165/180 Euro erhältlich und boten beide keine besonders ausgefallenen Features. Der Lüfter der GT ratterte im Betrieb etwas, war ansonsten aber relativ leise. Die GTO eignete sich für ein performantes Silent-System und blieb selbst unter Last immer leiser als eine diesbezüglich bereits sehr dezente GeForce 7800 GTX. Als GPUs waren auf den beiden Modellen eine R423 (GT) und eine R480 (GTO) verbaut.

Bild 1 von 24

Die Sapphire Ultimate Radeon X800 GTO war für 190 Euro verfügbar und bot eine vollständig passive Kühlung. Unter dem massiven Kühlkörper fand sich eine R480-GPU. Als letztes und mit 250 Euro teuerstes Modell trat die Radeon X800 GTO² des Herstellers an. Der Kühler der Grafikkarte entsprach dem einer Radeon X850 Pro mit modifizierter Lüfterspannung. Das ermöglichte gute Temperaturen und eine Lautstärke, die nicht ganz an die der normalen X800 GTO heranreichte. Zudem verbaute der Hersteller schneller spezifizierten GDDR3-Speicher und „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ eine R480-GPU. Mit einem im Internet verfügbaren VBIOS konnte die GTO² so zur Radeon X850 XT verwandelt werden.

Mit Anti-Aliasing gegen Nvidia

Die drei ATi-Grafikkarten konnten insbesondere in höheren Auflösungen und mit aktiviertem Anti-Aliasing der GeForce-Brigade auf die Pelle rücken. Während die Radeon X800 GT in 1.280 × 1.024 Bildpunkten noch leicht hinter der GeForce 6800 rangierte, überholte sie diese um 6 Prozent bei der Zuschaltung von Anti-Aliasing. Das gleiche Bild zeichnete sich bei der GTO ab: In 1.280 × 1.024 Pixeln noch 16 Prozent hinter der GeForce 6800 GT, waren es bei aktiviertem Anti-Aliasing nur noch 9 Prozent. Ein Sonderfall war die GTO² mit 16 aktivierten Render-Pipelines, was ihr zusätzliche 13 Prozent Leistung in 1.280 × 1.024 Bildpunkten einbrachte, aber in höheren Auflösungen (und mit Anti-Aliasing) eine bis zu 24 Prozent höhere Performance bescherte. Damit war sie im besten Fall 12 Prozent schneller als eine GeForce 6800 GT und nur 2 Prozent hinter einer GeForce 6800 Ultra.

Diagramme

  • Performancerating 1280x1024
  • Performancerating 1600x1200
  • Rating 1280x1024 4xAA/16xAF
  • Rating 1600x1200 4xAA/16xAF

Performancerating 1280x1024

    • nVidia GeForce 7800 GTX

      97,5

    • ATi Radeon X1800 XT

      92,6

    • nVidia GeForce 7800 GT

      89,5

    • ATi Radeon X850 XT-PE

      79,7

    • nVidia GeForce 6800 Ultra

      79,6

    • ATi Radeon X1800 XL

      79,2

    • ATi Radeon X850 XT

      76,9

    • nVidia GeForce 6800 GT

      71,5

    • ATi Radeon X850 Pro

      68,8

    • ATi Radeon X800 XL

      68,3

    • Sapphire Radeon X800 GTO² @ 16PP

      67,6

    • Sapphire Radeon X800 GTO

      59,7

    • Sapphire Radeon X800 GTO Ultimate

      59,7

    • Sapphire Radeon X800 GTO²

      59,7

    • ATi Radeon X800

      55,4

    • nVidia GeForce 6800

      55,4

    • Sapphire Radeon X800 GT

      53,9

    • ATi Radeon X1600 XT

      53,8

    • nVidia GeForce 6600 GT

      53,6

    • ATi Radeon X700 Pro

      44,3

    • ATi Radeon X1300 Pro

      32,6

Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Auch bei der Kühlung musste sich die GTO² nicht verstecken. Unter Last wurde die verbaute R480-GPU selbst mit den zusätzlichen Render-Pipelines nur 64 °C warm. Die passive Ultimate Radeon X800 GTO schaffte es, bei Last unter 100 °C zu bleiben, und war damit in einem – für eine passiv gekühlte Karte – vertretbaren Temperaturbereich. Die normalen Radeon X800 GT und GTO gliederten sich zwischen diesen beiden Extremen ein. Besonders interessant waren in diesem Zusammenhang die Übertaktungsergebnisse. Aufgrund der guten Kühlung und der R480-GPU ließ die GTO² großzügige Taktsteigerungen zu. Die maximal erreichten Taktraten betrugen 560 MHz auf der GPU und 600 MHz auf dem Speicher. Im Zusammenspiel mit der Freischaltung der Render-Pipelines konnte so insgesamt eine Leistungssteigerung von 61 bis 80 Prozent erzielt werden. Auch die anderen Grafikkarten im Test konnten durch Übertaktung satte Leistungsgewinne von zwischen 19 und 28 Prozent erzielen.

In Anbetracht der günstigen Preise waren Radeon X800 GT und GTO allen Spielern zu empfehlen, die nicht die neuesten Features (Pixel-Shader 3.0/DirectX 9.0c) benötigten und viel Leistung für wenig Geld wollten. Die Sapphire Radeon X800 GTO² konnte damals besonders mit dem Potenzial für enorme Leistungssteigerungen überzeugen.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

  • Dual-GeForce-7800-GT mit externem Netzteil
  • Ein unhörbarer Komplett-PC mit viel Leistung
  • Externe Wasserkühler so groß wie ein Ikea-Regal
  • Thermalrights SI-120 war in der Spitzenklasse zuhause
  • Radeon X1800 XT und GeForce 7800 GTX im Duell
  • ATi CrossFire hatte anfangs obskure Limitierungen
  • Mit dem CNPS 9500 nahm Zalman den Mund zu voll
  • Die GeForce 7800 GT lieferte GTX-Leistung günstiger
  • Razers Copperhead war die beste Gaming-Maus
  • Ein würdiger Nachfolger für die Diamondback
  • Antecs P180 erbte vom gescheiterten BTX-Standard
  • Sockel-939-Mainboards mit nForce 4 SLI von Asus bis MSI
  • Silverstones HTPC-Gehäuse mit integriertem Display
  • Der Mac mini war Apples Rechner für jedermann
  • Der Pentium M lief per Adapter von Asus im Desktop-PC
  • Ein Gehäuse mit Flügeltüren, das Schmetterling hieß
  • Fünf Grafikkartenkühler von Arctic Cooling bis Zalman
  • Arbeitsspeicher mit integriertem Bildschirm
  • Apples Wechsel von PowerPC zu Intels x86-Prozessoren
  • ATi CrossFire brauchte zwei verschiedene Grafikkarten

Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.

CB-Funk Podcast #70: Benchmarks ohne Ende, FSR 3.1 (?) und Copilot+ PCs mit Arm mit Im Test vor 15 Jahren: Die ATi X800 GT(O) räumte in der GPU-Mittelklasse auf (4)Fabian und Im Test vor 15 Jahren: Die ATi X800 GT(O) räumte in der GPU-Mittelklasse auf (5)Jan-Frederik

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