Rolex Grand Slam of Show Jumping (2024)

The Dutch Masters, eine der vier Veranstaltungen, die zusammen die ultimative Serie dieses Sports – den Rolex Grand Slam of Show Jumping – ausmachen, kehrt vom 7. bis zum 10.März wieder mit einem randvollen Programm aus Sport und Entertainment zurück. Diese legendäre Veranstaltung, die erstmals 1967 stattfand, lockt stets die besten Pferd- und Reiterpaare der Welt in die imposanten Brabanthallen, wo sie das Publikum vier Tage lang mit atemberaubender Action beeindrucken und begeistern werden. Neben internationalen Spring- und Dressurprüfungen auf Weltklasseniveau bietet die Veranstaltung auch nationale Wettkämpfe sowie ein breites Shopping-Angebot. Außerdem gibt es jede Menge Unterhaltung für die Kleinen wie Meet & Greets mit Influencern sowie Steckenpferd- und Ponyreiten.

Das Actionprogramm beginnt am Donnerstag sowohl in der internationalen als auch der nationalen Arena und das sportliche Highlight des Tages ist der FEI Dressage World Cup™ Grand Prix, presented by RS2 Dressage. Bei dem Aufgebot an Teilnehmern, zu dem die amtierende Weltmeisterin im Einzel, Charlotte Fry, ebenso zählt wie die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt, Isabell Werth, wird es sicherlich ein spannender Wettbewerb werden. Am Abend darf sich das Publikum auf spannende Unterhaltung freuen, wenn das „Dressage Masters“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt. Eröffnet wird das Abendprogramm durch eine spektakuläre musikalische Darbietung von Patricia van Haastrecht, die durch ihre Auftritte bei The Voice Holland und Mamma Mia! bekannt ist. Anschließend folgt eine atemberaubende Vorführung der paralympischen Reiterin Sanne Voets, die ihre neue Freestyle-to-Music-Choreografie präsentiert. Als Nächstes tauschen die Publiku*mslieblinge aus Dressur und Springreiten die Plätze. Dinja van Liere und Marieke van der Putten werden sich der Herausforderung des Springreitens stellen, während Harrie Smolders und Maikel van der Vleuten den Versuch einer perfekten Piaffe wagen werden. Den Abschluss des Abends bilden eine Dressur-Masterclass von Dinja van Liere, Rieky Young und Anky van Grunsven sowie eine spektakuläre Darbietung des „Friesian Train“.

Der Freitag verspricht dank acht Prüfungen in beiden Bereichen ein actionreicher Tag zu werden. Zunächst steht in Arena2 die KNHS Para Dressuur Trophy an, bei der Para-Dressurreiter in einer Kür zu Musik antreten. Ebenfalls am Freitag beginnen die internationalen Prüfungen im Springreite. Den Höhepunkt des Tages bildet der VDL Groep Preis über 1,55m, der am Abend ausgetragen wird. Vergangenes Jahr begeisterte der niederländische Reiter Willem Greve das Heimpublikum mit einem spektakulären Sieg – den er garantiert gerne wiederholen würde.

The Dutch Masters ist auch der Austragungsort des letzten Majors des Rolex Grand Slam of Show Jumping zur Feier des zehnjährigen Bestehens dieses Konzepts. Und so wird es am Samstag zu diesem besonderen Anlass eine ganz spezielle Zeremonie geben. Fans dürfen sich darauf freuen, mehr über die Geschichte der Serie zu erfahren und einige der schönsten Highlights aus den vergangenen 10Jahren zu erleben. Im Anschluss an die Feier folgt die Hauptprüfung des Tages im Springreiten, der Audi Preis über 1,50m. Früher am Tag findet die Kür des FEI Dressage World Cup™, presented by WeLoad Energy Systems, statt, in der die Reiter sich Qualifikationspunkte für das Finale des FEI Dressage World Cup™ Anfang April erhoffen.

Am letzten Tag der Veranstaltung wird sich die gesamte Aufmerksamkeit auf eine ganz bestimmte Prüfung richten – den Rolex Grand Prix. Diese prestigeträchtige Prüfung ist bei allen Springreitern heiß begehrt und so werden am Sonntag ab 15.00Uhr 40 der weltbesten Pferd- und Reiterpaare versuchen, den Inbegriff von Geschick, Harmonie und Athletik zu verkörpern und sich den Titel zu holen. Dieses Jahr betritt der deutsche Reiter Richard Vogel die Arena als amtierender Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping. Er wird darauf hoffen, seine Jagd auf den Titel fortsetzen zu können und zum zweiten Reiter in der Geschichte zu werden, der diese ultimative Trophäe jemals gewonnen hat.

Herzlichen Glückwunsch! Sie sind Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping. Wie fühlen Sie sich kurz vor „The Dutch Masters“?

Ich bin aufgeregt und freue mich darauf, dort anzutreten. Meine Position hat sich seit dem CHI Genf deutlich verändert. Dort habe ich zu Beginn des Turniers ja nicht zu den Favoriten gezählt. Ich galt als Nachwuchsreiter, der bei diesen Prüfungen einfach nur Erfahrung sammeln wollte. Ich bin mit der Einstellung dorthin gefahren, dass ich einfach mein Bestes versuchen würde, und so war unser Sieg im Rolex Grand Prix umso unglaublicher. Wir werden diese Prüfung, diesen Tag und diese Veranstaltung nie vergessen. Es war ein unbeschreiblich besonderer Moment für uns und das wird er auch immer bleiben.

Jetzt steht das nächste Major an und ich glaube, unsere Position sieht nun ein bisschen anders aus. Ich würde nicht sagen, dass ich einer der Favoriten bin, aber die Menschen haben jetzt höhere Erwartungen an uns. Wir werden uns anstrengen, so gut es geht, und haben natürlich das Ziel, erneut zu gewinnen.

Ich bin zum ersten Mal bei der Veranstaltung dabei. Ich habe nur Großartiges darüber gehört. All meine Reiterkollegen lieben das Turnier, also bin ich schon sehr gespannt und ganz besonders aufgeregt, weil ich als Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping dort antrete.

Wenn Sie an Ihren Sieg des Rolex Grand Prix beim CHI Genf zurückdenken, was für ein Gefühl war das?

Es war etwas ganz Besonderes. Wahrscheinlich noch besonderer, weil der CHI Genf in der vergangenen Saison eins unserer Hauptziele war und wir das ganze Jahr um diese Veranstaltung herum geplant hatten. Vor dem CHI Genf war ich zwei Monate lang in Mexiko auf Turnieren.

Wir hatten United TouchS in Mexiko nicht dabei, sondern ihn mit einem Trainingsprogramm zusammen mit seiner Reiterin und Pflegerin, Naomi, zu Hause gelassen. Sie hat ihn in den zwei Monaten, die wir weg waren, hervorragend in Form gehalten. Ich bin erst zwei oder drei Wochen vor dem CHI Genf heimgekommen. In der verbleibenden Zeit haben wir die Vorbereitungen so gut wie möglich optimiert und hatten dadurch das Gefühl, gut gerüstet für die Veranstaltung zu sein. Ich bin zusammen mit United TouchS zum Turnier gereist, während meine restlichen Pferde von Mexiko aus direkt nach Wellington, Florida, geflogen sind.

Es war eine ungewöhnliche Veranstaltung für das Team, weil wir nur an zwei Prüfungen teilgenommen haben, der ersten Qualifikation für den Grand Prix und am Rolex Grand Prix selbst. Die Woche kam mir sehr lang vor – ich bleibe lieber auf Trab. Ich habe immer gern mehrere Prüfungen am Tag oder wenigstens ein paar Pferde, damit ich morgens Flatwork machen und am Nachmittag ein paar Prüfungen springen kann.

Am Tag des Rolex Grand Prix war United TouchS prima in Form. Wir hatten ein gutes Warm-up und, wie ich glaube, auch das Glück auf unserer Seite. Die erste Runde lief fehlerfrei für uns und im Stechen habe ich mir dann gesagt, dass ich nichts zu verlieren habe und wir es einfach versuchen sollten. Wir hatten wirklich Glück und haben uns wahnsinnig gefreut und geehrt gefühlt, dass es funktioniert hat.

United TouchS ist ein unglaubliches Pferd. Können Sie uns ein bisschen mehr über ihn erzählen?

United TouchS ist wirklich ein unglaubliches Pferd. Ich habe vorher noch nie auf einem Pferd mit einen solchen Vermögen gesessen und das werde ich wahrscheinlich auch nie wieder tun. Er hat eine wirklich unglaubliche Sprungkraft und einen sehr raumgreifenden Galopp. dazu ist er immer hochmotiviert, sein Bestes zu geben. Es ist ein ganz besonderes Gefühl, ihn zu reiten. Ich bin seinem Züchter und Besitzer sehr dankbar für die Chance, ihn reiten zu dürfen.

Anfangs hatten wir bei den eher technischen Linienführungen ein paar Schwierigkeiten mit ihm. Ich musste mir überlegen, wie ich ihn mit seinem raumgreifenden Galopp am besten durch technische Parcours bringe. Es fällt ihm schwer, seine Sprünge zu verkürzen, aber er wird darin immer besser und wir arbeiten weiter daran!

Anfangs habe ich mir immer viel zu viele Gedanken über meinen Reitstil mit ihm und über die Parcours und Linienführungen gemacht. Ich habe immer versucht, den üblichen Linien des Parcoursplans zu folgen. Wenn da sieben kurze Sprünge angegeben waren, habe ich versucht, sieben kurze Sprünge zu reiten. Aber wir haben festgestellt, dass es einfacher war, einen Galoppsprung auszulassen. Es hat eine Weile gedauert auszutüfteln, wie wir die Parcours passend für ihn absolvieren können. Ich würde sagen, dass wir enger zusammengewachsen sind und uns zu einem starken Team entwickelt haben.

United Touch S hilft nach Kräften mit und ich versuche, es ihm gleichzutun. Wann immer es mir möglich ist, versuche ich, den Parcours an ihn anzupassen, indem ich zum Beispiel eine engere Kurve reite oder einen Galoppsprung weniger einbaue. Ich kenne seine Stärken und Schwächen und versuche, den Parcours entsprechend zu reiten.

Wie ist United Touch S denn zu Hause so?

Wenn United Touch S im Parcours ist, ist er ziemlich angespannt und sensibel. Und er springt mit großer Leidenschaft. Wenn wir nicht gerade eine Prüfung reiten und er im Stallbereich auf einem Turnier oder zu Hause steht, ist er völlig entspannt und sehr ruhig. Er ist ein lässiges Pferd. Er ist zwar ein Hengst, benimmt sich aber nicht wirklich so. Man kann mit ihm problemlos neben Stuten her reiten. Er ist sehr brav und strengt sich immer sehr an. Wie gesagt, arbeiten wir noch an seiner Sprungweite. Das machen wir vielleicht drei- oder viermal pro Woche. An den anderen Tagen arbeiten wir an anderen Dingen oder er geht ins Gelände. Die Arbeit an seiner Sprungweite ist sehr anstrengend für ihn, aber er hat Spaß daran und verbessert sich gern. Ich kann richtig spüren, dass er selbst merkt, wie er besser wird, und dass ihm dieser Prozess und die harte Arbeit, die dazu nötig ist, gefällt.

Wie haben Sie sich auf „The Dutch Masters“ vorbereitet? Ist der Druck jetzt, da Sie Anwärter sind, besonders groß?

Wir haben nicht allzu viel an unserer Vorbereitung verändert. Ich finde, ein bisschen zusätzlicher Druck tut ganz gut – das stärkt unseren Fokus. Wir haben uns seit dem CHI Genf auf The Dutch Masters konzentriert und versucht, einen guten Plan für die Veranstaltung auszuarbeiten.

Ich bringe nicht United Touch S mit zum The Dutch Masters, sondern ein anderes sehr gutes Pferd, Cepano Baloubet. Die Arena in ’s-Hertogenbosch ist kleiner als die beim CHI Genf und ich glaube, sie passt besser zu ihm.

Er [Cepano Baloubet] ist Ende letzten Jahres in Mexiko angetreten und war in den vergangenen Monaten in Wellington. Ich bin auf drei Turnieren mit ihm gewesen, überwiegend Qualifikationsturniere für den Grand Prix, um sicherzustellen, dass er vor der Veranstaltung ausgeruht und frisch ist. Er ist letzte Woche nach Europa geflogen und steht jetzt in unserem Stall in Deutschland. Von da aus reisen wir gemeinsam nach ’s-Hertogenbosch.

Können Sie uns etwas über Ihre anderen Pferde erzählen? Glauben Sie, dass eins davon die nötige Qualität besitzt, um ein Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu gewinnen?

Da habe ich großes Glück. Ich habe ein sehr gutes Kontingent an Pferden wie United Touch S und Cepano Baloubet. Cepano Baloubet hat letztes Jahr einige Prüfungen beim CHIO Aachen gewonnen und ist im FEI Nations Cup™ beim CSIO Spruce Meadows `Masters‘ Turnier in Calgary gestartet. Letztes Jahr war Cepano Baloubet mein Zweitpferd, weil er erst neun Jahre alt war. Es war eine großartige Erfahrung für ihn, bei den großen Veranstaltungen anzutreten und beim FEI Nations Cup™ die Qualifikationen für den Grand Prix zu springen. Jetzt ist er ein Jahr älter und bereit, den nächsten Schritt zu wagen. Er ist schon in mehreren 5-Sterne-Grand-Prix angetreten, aber das waren eher kleinere Turniere im Vergleich zu den Rolex Grand Slam-Majors. Das sind die allergrößten Prüfungen in unserem Sport. Er ist bisher noch nicht auf diesem Niveau gesprungen, hat aber letztes Jahr zwei 5-Sterne-Prüfungen gewonnen. Darum bin ich sehr zuversichtlich, dass wir gut mithalten können.

Ich habe noch einen sehr vielversprechenden 10-Jährigen namens Cydello. Ihn habe ich ganz neu. Wir setzen große Hoffnungen in seine Zukunft. Er ist wahrscheinlich das genaue Gegenteil von United Touch S, er ist klein und zierlich, aber genau wie United [Touch S] hat er einen unglaublichen Sprungwillen. Er ist sehr motiviert und clever. Er hat ein anderes Auftreten und einen anderen Stil, aber eine sehr ähnliche Denkweise und einen sehr ähnlichen Willen. Wir hegen große Erwartungen in ihn. Er ist noch ziemlich grün und unerfahren, aber ich glaube, dass er auf Spitzenniveau mithalten kann.

Das The Dutch Masters ist, genau wie der CHI Genf, ein Hallenturnier. Bereiten Sie sich auf Hallenturniere anders vor als auf Turniere im Freien?

Im Großen und Ganzen bleiben unsere Vorbereitungen ziemlich gleich. Vor dem CHI Genf bin ich mit United TouchS in Hallen gesprungen und habe kürzere Linien trainiert, um ihn daran zu gewöhnen. Aber die Arena beim CHI Genf ist größer als viele Außenarenen, in denen wir antreten. Es ist keine typische Hallenarena.

Vor „The Dutch Masters“ wird es logistisch nicht möglich sein, Cepano [Baloubet] in einem Hallenturnier starten zu lassen, weil er bis jetzt in Florida war und es dort keine Hallenturniere gibt. Wir haben aber das Glück, bei tollem Wetter draußen reiten zu können. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir im Winter immer dort sind, denn es ist besser für die Pferde. Ich bin mit Cepano Baloubet noch nie bei einem Hallenturnier geritten, aber ich mache mir keine Sorgen, dass es einen großen Unterschied für ihn machen wird. Unsere Pferde sind sehr erfahren und sobald sie den Parcours betreten, wissen sie, was sie zu tun haben, und konzentrieren sich auf die Hindernisse.

Ein weniger erfahrenes Pferd lässt sich ziemlich leicht von dem riesigen Publikum aus der Ruhe bringen. Die Zuschauer sitzen in der Regel viel näher am Parcours und es herrscht eine ganz andere Atmosphäre als bei einem Freiluftturnier. Und die Pferde spüren das. Bei einem Hallenturnier herrscht eine angespanntere Atmosphäre, aber erfahrene Pferde sind daran gewöhnt. Sie wissen, dass sie sich auf ihre Aufgabe konzentrieren müssen und lassen sich nicht leicht von dem Drumherum ablenken.

Wie wichtig ist Ihr weiteres Team, z. B. Pfleger, Tierärzte usw. für Ihren Erfolg?

Unglaublich wichtig. Jeder spielt eine wesentliche Rolle. Wenn man auch nur einen Menschen aus der Gleichung herausnimmt, gibt es Schwierigkeiten. Es ist keine Garantie dafür, dass man eins der Majors gewinnt, aber ohne das Grundgerüst, das ein Team um einen herum aufbaut, hätte man überhaupt keine Chance, auf dem höchsten Niveau dieses Sports erfolgreich anzutreten.

Ein Großteil der Verantwortung lastet auf den Pflegern. Felicia ist meine Turnierpflegerin, die zu allen wichtigen Turnieren mitkommt. Sie wird von Wellington aus mit mir nach Deutschland fliegen. Wenn ich an einem Trainingsturnier teilnehme, ist sie nicht immer dabei, aber sie verpasst höchstens ein bis zwei Turniere im Jahr.

Zu Hause in Deutschland habe ich großartige und sehr zuverlässige Menschen in meinem Team. Hier in Wellington haben wir zurzeit eine neue Mitarbeiterin, Maggie, die noch nicht so viel Erfahrung hat, aber fantastische Arbeit leistet. Sie bleibt, wenn ich zu einem Turnier reise, immer zu Hause und kümmert sich um die Pferde, die in dieser Woche nicht antreten. Wir fahren viel hin und her. Wir sind nur zehn Minuten vom Veranstaltungsort entfernt, können also viel Zeit dort verbringen.

In Europa ist alles ein bisschen anders, weil die Turniere einige Stunden von zu Hause entfernt oder manchmal noch nicht einmal in Europa stattfinden, wie das CSIO Spruce Meadows `Masters‘ Turnier in Calgary. Darum müssen wir zu Hause ein gutes Team haben, das die Pferde kennt, sie gut reiten und mit ihnen springen kann und ein gutes Gespür für sie besitzt. Diese Menschen müssen in der Lage sein, winzige Stimmungsschwankungen der Pferde wahrzunehmen. Wir sind immer gern einen Schritt voraus. Wenn man Probleme erst bemerkt, wenn sie offensichtlich werden, ist die Behandlung des Pferdes oft schwieriger, als wenn man die Warnsignale frühzeitig erkennt. Genau das möchten wir und darum brauchen wir richtig gute Mitarbeiter. Wir möchten den Pferden die bestmögliche Pflege angedeihen lassen.

Wir arbeiten mit zwei sehr guten Hufschmieden zusammen. Einer namens Christian Götz, der sich um die älteren Pferde kümmert, und Manuel Black, der ebenfalls sehr gut ist und sich um die jüngeren Pferde kümmert. Wenn wir Schwierigkeiten mit einem Pferd haben, können wir uns zwei unabhängige Meinungen einholen. Aber die beiden respektieren sich gegenseitig sehr.

Unsere Tierärzte, Shane Fouhy und Ullie Laege, kümmernsich hervorragend um unsere Pferde. Siehabendieselbe Philosophie wie wir: dafür zu sorgen, dass wir den Pferden immer einen Schritt voraus sind. Wir wollen nicht warten, bis ein Pferd lahmt, bevor wir reagieren. Wir wollen sicherstellen, dass es unseren Pferden immer so gut wie nur möglich geht. Ich glaube, das ist unglaublich wichtig, wenn man in der Spitzenklasse dieses Sports antreten will.

Die Pferde müssen mental in hervorragender Verfassung und so gut wie möglich vorbereitet sein. Darum finde ich auch, dass ein Großteil der Verantwortung bei den Pflegern liegt. Sie müssen wissen, wenn ein Pferd mehr gearbeitet werden muss, wann es mehr Zeit auf der Weide oder auch einen Ausritt durch den Wald braucht.

Wir sind überzeugt, dass das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit eines Pferdes eine große Rolle bei seiner Leistung spielen. Man muss an viele verschiedene Dinge denken und ich habe zum Glück ein großartiges Team, ohne das es unmöglich wäre, auf so hohem Niveau mitzumischen.

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping feiert sein zehnjähriges Bestehen. Wie stark hat er diesen Sport beeinflusst?

Man kann gar nicht an diesen Sport denken, ohne auch an den Rolex Grand Slam of Show Jumping zu denken. Er ist neben den Olympischen Spielen und den Weltmeisterschaften das absolut Höchste in unserem Sport. Die Reiter, die am The Dutch Masters, am CHIO Aachen, am CSIO Spruce Meadows `Masters‘ Turnier und am CHI Genf teilnehmen, sind die besten der Welt. Von den Top 30 der Weltrangliste treten immer mindestens 25 bei diesen Veranstaltungen an.

Die besten Reiter der Welt treten mit ihren besten Pferden an und jeder hat das Zeug dazu, die Prüfung zu gewinnen. Es ist ein harter Wettkampf, aber dadurch erreicht unser Sport ein ganz anderes Niveau. Meine Teilnahme an diesen Turnieren hat mich jedes Mal stärker gemacht und mir jede Menge neue Erfahrungen eingebracht. Es ist eine großartige Gelegenheit, die besten Reitern beim Aufwärmen ihrer Pferde oder bei der Parcoursbegehung zu beobachten. Manchmal sind es nur ganz kleine Details, aber jemand wie ich, der noch nicht so viel Erfahrung hat, kann viel daraus lernen.

Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach die Majors, wie der CHIO Aachen oder die Wimbledon Championships, für einen Sport?

Ich finde sie sehr wichtig. Ich bin kein so großer Tennis- oder Golf-Fan, aber ich kenne trotzdem die Majors und weiß, wann sie stattfinden. Viele Menschen sehen sich vielleicht nicht das ganze Turnier an, aber sie interessieren sich für die Ergebnisse. Ich glaube, diese Turniere vermitteln auch ein Verständnis dafür, dass jemand, der ein Major gewinnt, zu der Zeit einer der Besten in diesem Sport ist oder zumindest die Besten in diesem Sport für seinen Erfolg schlagen musste. Für jemanden, der sich nicht so sehr für diesen Sport interessiert, ist das ein guter Anhaltspunkt, um zu wissen, wer gerade zur Elite in diesem Sport zählt.

Welchem Beruf hätten Sie, wenn Sie kein Springreiter wären?

Dann wäre ich Landwirt in dem Betrieb meines Großvaters.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Ich glaube, der beste Rat, den ich erhalten habe, lautet, immer am Ball zu bleiben. Der Weg zum Erfolg ist mit vielen Niederlagen gepflastert, aber man sollte sie nutzen und daraus lernen. Es ist auch wichtig, keine Angst vor Niederlagen oder davor zu haben, zu verlieren. Wenn man eine Niederlage erleidet, dann lernt man daraus und versucht beim nächsten Mal, es besser zu machen.

Das habe ich mir auch gesagt, als ich beim CHI Genf ins Stechen geritten bin. Ich glaube, es war nicht unbedingt die sicherste fehlerfreie Runde, die ich jemals geritten bin, aber ich hatte meine Chance auf den Sieg gewittert. Wenn man etwas riskiert, zahlt es sich oft aus. Und wenn nicht, kann man aus seinem Fehler lernen.

The Dutch Masters – das erste Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping des Kalenderjahres und das letzte Major im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Konzepts – findet vom 7. bis zum 10.März statt und heißt die besten Pferd- und Reiterpaare der Welt in ’s-Hertogenbosch willkommen. Insgesamt 44Reiter aus 12 Nationen, darunter die Top 6 der Weltrangliste, treten in den internationalen Prüfungen im Springreiten an, deren krönenden Abschluss der heiß begehrte Rolex Grand Prix am Sonntagnachmittag bildet.

Der derzeitige Anwärter auf den Rolex Grand Slam of Show Jumping, Richard Vogel, ist erstmals bei dieser Veranstaltung dabei und wird alles daransetzen, seinen Traum vom Rolex Grand Slam am Leben zu erhalten. Der junge deutsche Reiter hatte zusammen mit seinem bemerkenswerten Hengst United TouchS beim CHI Genf den Sieg im Sturm erobert. Allerdings hat Vogel die taktische Entscheidung getroffen, in diesem Major mit dem 10-jährigen Cepano Baloubet anzutreten, mit dem er schon mehrere 5-Sterne-Siege verbuchen konnte.

Neben Vogel sind noch fünf weitere Deutsche mit dabei, darunter die dreimaligen Major-Gewinner Daniel Deußer und Marcus Ehning, die beide gute Chancen auf eine Spitzenplatzierung haben. Als weiterer namhafter deutscher Reiter tritt Christian Kukuk bei der Indoor Brabant Horse Show an und wird versuchen, an seinen beeindruckenden dritten Platz beim CHI Genf im vergangenen Dezember aufzuknüpfen.

An der Spitze der niederländischen Reiter, die auf einen Heimsieg aus sind, steht die Nummer 10 der Weltrangliste, Harrie Smolders, gefolgt von 13 weiteren Niederländern wie Leopoldo van Asten, ehemaliger Gewinner des hiesigen Grand Prix (aus der Zeit vor dem Rolex Grand Slam), sowie Lars Kersten, der seinem Sieg im letzten Qualifikationsturnier für den FEI Jumping World Cup™ in Göteborg letzte Woche noch eins draufsetzen wollen wird. Das leidenschaftliche und begeisterte niederländische Publikum wird sicherlich für eine sensationelle Atmosphäre sorgen, wenn die einheimischen Reiter in die Hauptarena der Brabanthallen einreiten.

Großbritannien wird von drei Reitern vertreten, darunter Scott Brash – der einzige Reiter, der je den renommierten Rolex Grand Slam of Show Jumping gewonnen hat. Die Nummer 2 der Weltrangliste, Ben Maher, der bisher noch keinen Major-Sieg verbuchen konnte, reist mit einer ganzen Reihe beeindruckender Ergebnisse aus dem Winter Equestrian Festival in Florida an. Der erst 24-jährige Robert Murphy hingegen gibt sein Debüt im Rolex Grand Slam of Show Jumping. Als Mitglied der Rolex Young Rider Academy gehört Murphy auf jeden Fall zu den Reitern, die man in den nächsten Jahren unbedingt im Auge behalten sollte.

Die Nummer 1 der Weltrangliste, Henrik von Eckermann, der diese Spitzenprüfung 2019 gewann, ist immer ein heißer Anwärter auf eine Spitzenplatzierung und zählt auch dieses Jahr zu den Favoriten. Ein weiterer ehemaliger Gewinner, der sich den Titel erneut holen will, ist Max Kühner Das Mitglied des österreichischen Teams wird mit EIC Up Too Jacco Blue antreten, mit dem er vergangenes Jahr bei dieser Veranstaltung den Audi Preis mit nach Hause nehmen konnte. Der Franzose Julien Epaillard ist 2023 bei diesem Turnier nur haarscharf an seinem ersten Major-Sieg vorbeigeschrammt und wird darauf aus sein, seinen zweiten Platz von letztem Jahr zu überbieten. Epaillard gilt als einer der schnellsten Reiter der Welt und versetzt das Publikum jedes Mal in Begeisterung, wenn er ins Stechen schafft.

Steve GuerdatundMartin Fuchs sind die starken Schweizer Anwärter auf den Titel. Guerdat, der seit der Einführung des Rolex Grand Slam of Show Jumping bislang in jedem Major dieser Serie angetreten ist, blickt auf ein sensationelles Jahr 2023 zurück, dessen krönender Abschluss sein Sieg im Rolex IJRC Top 10 Finale beim CHI Genf bildete. Sowohl Guerdat als auch Fuchs, die zusammengenommen sechs Major-Siege verbuchen können, werden große Hoffnungen hegen, ihren ersten Titel beim Dutch Masters zu holen.

Zu den anderen erwähnenswerten Teilnehmern zählen der Rolex-MarkenbotschafterBertram Allen aus Irland, der beste Springreiter Belgiens,Gregory Wathelet, sowie der elegante italienische ReiterLorenzo de Luca.

Rolex Grand Slam of Show Jumping (2024)
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Author: Kerri Lueilwitz

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